Du hast den ganzen Tag viel gedacht oder grübelst fortwährend über irgendetwas? Du bist ständig auf Empfang, deine Synapsen sind überaktiv und du schaffst es einfach nicht abzuschalten, ruhig zu werden? Dann probiere es einfach mal mit bewusstem Atemtuning.

Was ist Conscious Breathing?

Bewusstes Atmen oder Atemtuning lenkt unseren Fokus absichtlich und achtsam auf die innere Erfahrung – auf den gegenwärtigen Moment. Bewusste Atemübungen können in Dauer, Intensität und Zweck variieren. Sie können innerhalb weniger Minuten geistige Konzentration fördern oder dich entspannen (wie zum Beispiel beim kohärenten Atmen oder der transzendentalen Meditation). Aber sie können auch eine Stunde oder länger und dabei veränderte Bewusstseinszustände bewirken und/oder einen zutiefst persönlichen körperpsychischen Prozess anstoßen, der verdrängte oder tief vergrabene Themen an die Oberfläche hochbringen kann.

Conscious Breathing ist Kern vieler Therapien, Meditations- und Yoga-Praktiken und wird in der Vorbereitungs- und Abkühlungsphase körperlicher Aktivitäten eingesetzt. Es ist von Alter, Zeit und Ort unabhängig. Bewusstseinsverändernde Substanzen werden nicht genommen – dann wärst du ja nicht mehr bewusst. 😉

„Das bewusste verbundene Atmen ist wie eine Brücke zwischen Denken und Fühlen. Sie verbindet unsere Innenwelt mit der Außenwelt, den Kopf mit dem Herzen.“ Tilke Platteel-Deeur

Übung Den Geist beruhigen
Insbesondere die folgende Form des Atmens ist super effektiv um schnell ruhiger zu werden, dein ganzes System runter zu tunen. Abends vor dem Schlafengehen oder tagsüber – in beiden Fällen wirst du mit etwas Praxis sehr schnell den gewünschten Effekt erzielen. Und das Gute ist, du kannst diese Atemübung stehend, liegend oder sitzend durchführen. In jedem Fall hilfst du deinem Geist Gedankenkreisen und Grübeln zu unterbrechen oder sogar abzustellen.

  1. Wähle deine Position:
    – Stehend hüftbreit, weich und entspannt in den Knien, Oberkörper aufrecht, Schultern
    entspannt, Kinn etwas zur Brust geneigt, Nacken lang.
    – liegend auf einer bequemen Unterlage. Um deinen unteren Rücken zu entlasten, legst
    du deine Knie gerne auf einem Kissen ab. Kopf, Nacken und Schulter ruhen entspannt.
    – setze dich bequem aber aufrecht auf einen Stuhl oder Meditationskissen.
  2. Schließe die Augen und lausche deinem Atem. Achte auch auf den Atemrhythmus.
    Beobachte einfach nur den Luftstrom in deinen Nasenflügeln. Indem du so automatisch
    allmählich entspannst, wird dein Atem länger, ruhiger und fließender. Du entspannst dich
    weiter mehr und mehr.
  3.  Atme dann langsam und bewusst hoch zum Stirnraum ein, so als wolltest du einen
    köstlichen Duft einatmen. Den folgenden Ausatmen lässt du sanft aus deiner Nase aus-
    strömen.
  4. Fahre so fort: Jedes Einatmen hoch in den Stirnraum und entspanntes Ausatmen durch
    die Nase aus dir heraus.
  5. Nach einigen Minuten halte inne und nimm wahr:
    – wie fühlt sich dein Stirnraum über die ganze Breite, Höhe und Tiefe jetzt an?
    – Hat sich dein Atemrhythmus verändert?
    – Wie anders fühlst du dich insgesamt?
    – Was bemerkst du sonst noch?
  6. Vielleicht bist du jetzt schon wunderbar eingeschlafen. Wenn nicht, verweile ruhig noch etwas in diesem veränderten Zustand. Nach deinem Gefühl wecke dich dann mit kleinen Bewegungen wieder auf: rekele und strecke dich, öffne die Augen und versuche so lange wie möglich in einem bewussteren, ruhigeren Zustand zu bleiben.

Wie geht’s weiter?
Dein Körper und Geist müssen sich – wie beim Muskeltraining auch – an das Atemtuning gewöhnen. Ab sofort brauchst du also regelmäßiges Üben. 3x täglich 5 Minuten reichen bereits um dein Nervensystem und deinen Geist erfolgreich zu beruhigen. Mit konsequenter Übung schaffst du’s nach einiger Zeit sogar, dich innerhalb von Sekunden erfolgreich runter zu tunen.

Weitere effektive Atempraktiken lernst du in meinem Meditationskurs oder buche bei Angst, Panik, zum Lösen von Blockaden, zum Abnehmen, Nikotinentwöhnung eine professionelle Atemsitzung (one-2-one).