Dein Geruchsgedächtnis aktiviert deine Gefühle. Du kennst das nur zu gut: Was du riechst, ruft die stärksten, direktesten Erinnerungen hervor. Gerüche triggern dein emotionales Gedächtnis an. Steigt dir ein Geruch in die Nase, den du von früher kennst, fährt dir dabei das Gefühl in die Glieder, dass du damals hattest – egal ob wohlige Geborgenheit, Angst oder verliebtes Herzklopfen.

Dein Gehirn ist mit jedem Atemzug, selbst im Schlaf ‚on‘ und das gilt auch für deinen Riechsystem. Der Geruchssinn ist evolutionär der älteste und überlebenswichtigste Sinn. Alle deine Geruchsinformation gelangen ungeprüft in Sekundenbruchteilen deinen Hippocampus (Gedächtnisverarbeitung im Gehirn). Der Hippocampus (‚Wächter der Erinnerung‘) spielt bei Überführung von Inhalten aus dem Kurz– ins Langzeitgedächtnis die entscheidende Rolle. Er erinnert rasend schnell, bewertet und verknüpft. Durch eine Kopplung mit der Amygdala (limbisches System; Gefühlsverarbeitung) lösen bestimmte Gerüche blitzschnell Gefühle in dir aus.

Erinnerung und Emotionale Bindung

Gedächtnisse für emotional aufwühlende Ereignisse unterliegen einem besonderen Bindungs-geschehen (emotional binding) und werden langsamer vergessen als emotionsfreie Gedächtnisinhalte. Diese können sowohl positiv als auch negativ verknüpft sein. Identische Gerüche lösen bei dir direkt Glücksgefühle aus, dein Gegenüber dagegen würde am liebsten flüchten. Fakt ist, Menschen, die wir nicht gerne riechen, sind uns meist unsympathisch. Und die Natur hat es so eingerichtet, dass sie auch als Sexualpartner ausscheiden. Kein anderer Sinn wirkt so stark auf unser Gefühlsleben, wie das Riechen.

Was, wenn ich meinen Geruchssinn verliere?

Keine Angst, dann strukturiert sich dein cleveres Gehirn um. Jedoch als Folge verändert sich auch dein sensorisches und psycho-soziales Verhalten ändert sich. Du vermisst den Geruch des Essens, der Natur, den Duft ihres Partners und deinen Eigengeruch. Ein Zustand der massiv verunsichert, traurig oder depressiv macht und zu einem Vermeidungsverhalten in Bezug auf soziale Kontakte führt.

Dufte – Geruchseinsatz von Düften in Therapie & Coaching

Jeder Mensch verfügt also über eine individuelle Palette von Gerüchen und Geruchsempfindungen. So sind bestimmte Gerüche Angst oder Aggression / Wut auslösend, andere wiederum wirken lähmend oder tunen dich in eine eher depressive Stimmung. Diese Reaktionen sind gut verschaltete Netzwerke in deinem Gehirn, die vormals einen Schutz, Vermeidungs- oder Ablehnungsverhalten (fight flight response) darstellten. In der Gegenwart empfindest du diese unmittelbare Verknüpfung negativ.

In meinen Behandlungen nutze ich diese Erkenntnis und forsche explizit, ob deine emotional aufgeladene Erfahrung mit Gerüchen im Zusammenhang steht. Diese Geruchslandkarte und deine individuelle Geruchswahrnehmung sind wichtige Informationen. Darüber hinaus gibt es aber noch eine weitere ganzheitliche Behandlungsmethode:

Aromatherapie – eine ganzheitliche, komplementäre Methode

Es handelt sich um eine die Schulmedizin ergänzende und ganz sanfte Therapieform, die gezielt Aroma-Duftstoffe oder Aroma-Öle einsetzt. Die gewählten Düfte/Öle harmonisieren, tonisieren – du entspannst dich. Die von mir eingesetzten Bio-Düfte/-öle unterstützen wirkungsvoll Lösungsprozesse. Und sie können weiter zur Selbsthilfe zu Hause angewandt werden.

Geruchstraining – aus ‚on‘ wird ‚off‘

Wir aktivieren deine emotionale Geruchserinnerung, indem wir deine Duftvorlieben nutzen.
Mit den damit verbundenen positiven Gefühlen ‚überschreiben‘ wir sozusagen dann negativ Empfundenes oder ablehnende Gefühle. Sehr gut geht dies in EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder Hypnose-Sitzungen. Das Geruchstraining schafft neue neuronale Netzwerke im Gehirn: es nutzt Positives um Negatives abzuschwächen, zu neutralisieren oder es sogar ganz zu löschen.

Praktisch geht das so: Du schnupperst deinen Lieblingsduft. Über die Riechrezeptoren deiner Nase landen die Duftmoleküle dann direkt in deinem limbischen System. Dort bewirken sie die Ausschüttung von Botenstoffen wie Endorphin (schmerzlindernd) oder Serotonin (Angst reduzierend), die stimmungsaufhellend und harmonisierend wirken.

Die Wirkung von Düften auf die Psyche – z.B. Rose gegen Angst; Bergamotte, Lavendel und Weihrauch zur Schmerzlinderung, aber auch gegen Depressionen – richtet sich immer nach der persönlichen Befindlichkeit und der erlebten Dufterfahrung. Heilende, stabilisierende Düfte finden wir schnell durch einen Schnuppertest heraus.

Wenn du neugierig geworden bist und mehr wissen willst, schreibe mir gerne eine Nachricht oder wähle 0178 80 80 515.