Ende 2020.
Wir wundern uns, dass alle sozialen Verzichte uns nicht zu Einsiedlern machten. Viele Menschen sind sogar erleichtert, dass das Gerenne, das Abgehetze und sich das unnütze Gequatsche auf den Medienkanälen dieser Welt plötzlich in gehaltvolle Kommunikation wandelte.
Dank unserem gemeinsamen Feindbild – Corona.

Verzichte waren nicht gleich Verlust.
Sie haben uns ungeahnte Möglichkeiten eröffnet: Improvisation, Kreativität, Abschied von Prokrastination, persönliche Verlangsamung, Konzentration auf’s Wesentliche und die Erkenntnis wie wertvoll Gesundheit ist … und Toilettenpapier.

Paradox.
Paradoxerweise erzeugt die erzwungene körperliche Distanz weiterhin heimelige Nähe. Wir haben gelernt auf fremde Menschen zuzugehen, Beziehungen als wert- und gehaltvoll zu Pflegen.
Sichtbar gewordene Konflikte nehmen wir an und wir sind bereit zu Positionswechsel und allparteilichen Lösungen.

Die bis dato verpönte Online-Kommunikation ist nun gesellschaftsfähig. Wir sind trotzdem – oder gerade deswegen – produktiv bei gleichzeitige Kostenminimierung. Das Homeoffice ist für Viele selbstverständlich, die Business-Vielflieger sparen Miles & More und freuen sich darüber.

Die Krise wirkte vor allem dadurch, dass sie alte Phänomene auflöste und über-flüssig machte … neue Wirtschaftszweige wurden geboren. Altes und längst Überholtes nun endgültig zu Grabe getragen.
Für Viele eine schwierige Geburt, aber am Ende sind wir froh und er-leichtert.

Und was noch?
Kontrolle wird nach wie vor als der heilige Gral gehandelt.
Virologen und Epidemologen versuchen weiter Viren unter Kontrolle zu bringen.
Politiker der Welt forcieren Big Data und Trackingtools.
Und Viele sind nur gerne bereit das kritiklos hinzunehmen – aus Angst vor der nächsten Krise.